Spannungen in Tiflis steigen: Polizeirazzien und Oppositionsproteste während der Aussetzung von EU-Beitrittsgesprächen.

In Tiflis, Georgien, hat die Polizei die Büros einer Oppositionspartei durchsucht und ihren Anführer verhaftet. Dies geschah inmitten von Protesten gegen die Entscheidung der Regierungspartei, die Verhandlungen über einen Beitritt zur Europäischen Union auszusetzen.

In den letzten Tagen hat die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt, die Feuerwerkskörper auf Polizisten warfen und Barrikaden errichteten. Über 300 Demonstranten wurden festgenommen und über 100 Menschen wurden verletzt.

Die Regierungspartei Georgischer Traum verteidigte die Razzien als Reaktion auf Gewalt bei den Protesten. Premierminister Irakli Kobakhidze sagte, die Razzien seien eine \"präventive Maßnahme\".

Die Proteste wurden durch die Entscheidung der Regierungspartei ausgelöst, die EU-Beitrittsgespräche auszusetzen. Die Opposition und die pro-westliche Präsidentin Salome Surabischwili haben der Regierungspartei Wahlfälschung vorgeworfen.

Die EU hat Georgien im Dezember 2023 den Status eines Beitrittskandidaten verliehen, aber im Juni den Beitritt auf Eis gelegt und die finanzielle Unterstützung gekürzt. Dies geschah nach der Verabschiedung eines Gesetzes über \"ausländischen Einfluss\", das von Kritikern als Schlag gegen die demokratischen Freiheiten angesehen wird.