Zypern schiebt mehr abgelehnte Asylbewerber ab als Ankünfte in einem Jahr.

Zypern ist das erste EU-Mitgliedsland, das mehr Migranten zurückgeführt hat, deren Asylanträge abgelehnt wurden, als im selben Jahr angekommen sind. Innenminister Constantinos Ioannou sagte, dass dieses Jahr bereits über 11.000 Migranten zurückgeführt wurden, mehr als doppelt so viele wie 2022.

Zypern fordert für die stark belasteten EU-Erstaufnahmeländer einen verpflichtenden Umverteilungsmechanismus, der jedoch im neuen EU-Migrationspakt nicht erreicht wurde. Stattdessen müssen EU-Staaten, die keine Migranten aufnehmen wollen, 20.000 Euro pro abgelehntem Migranten an das betroffene Land zahlen.

Durch eine strengere Migrationspolitik ist Zypern als Ziel für Migranten, die kein Asyl oder Schutzstatus erhalten, unattraktiver geworden. Die Anzahl der Migranten, die in den letzten neun Monaten ankamen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert.

Die zyprische Regierung hat die Bearbeitungszeit für Asylanträge auf maximal drei Monate verkürzt, was dazu führt, dass abgelehnte Bewerber ihre Bezüge und Arbeitsrechte verlieren. Außerdem hat eine Informationskampagne in Subsahara-Afrika und Gespräche mit der Türkei, Migranten an Flughäfen besser zu prüfen, Erfolge gezeigt.

Trotz des generellen Rückgangs der Migrantenankünfte, haben die Ankünfte auf dem Seeweg in diesem Jahr fast vervierfacht. Fast alle Seeweganreisen wurden von Syrern unternommen.