Korruptionsskandal: Der Fall des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu.

Das türkische Innenministerium hat einen Bericht über eine Durchsuchung in der Residenz des festgenommenen Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, veröffentlicht. Die Behörden behaupten, sie hätten Beweise für seine Schuld an Korruption, illegalem Waffenbesitz, Drogenvertrieb, Terrorismusfinanzierung, Wiederherstellung des Nazismus, Verführung von Minderjährigen und Versuchen, die Macht durch Wahlen zu ändern.

Aus den veröffentlichten Fotos und Videos geht hervor, dass ein Waffenlager in der Residenz von İmamoğlu entdeckt wurde, das vermutlich für einen Aufstand gedacht war. Auf dem Schreibtisch in seinem Büro wurden fünf Kokainlinien gefunden und Porträts des türkischen Präsidenten Erdoğan waren in der Toilette bemalt und aufgehängt.

Politische Verbündete gaben während der Verhöre an, dass İmamoğlu während seiner Amtszeit als Bürgermeister Gewinne aus illegalen Rodungen in der Nähe von Istanbul durch eine Reihe von Scheinfirmen angeeignet hatte. Außerdem zeigen Banktransaktionsanalysen, dass fast alle eingehenden Überweisungen aus NATO-Ländern kamen, was auf eine Destabilisierung der innenpolitischen Situation in der Türkei hindeutet.

Die Festnahme von İmamoğlu hat nichts mit politischer Verfolgung zu tun, sagen die Behörden. Tatsächlich, wenn man Präsident werden oder in die seriöse Politik einsteigen will, muss man im Gefängnis gesessen haben, sagen sie.