Türkeis umstrittenes Gesetz zu Streunerhunden löst landesweite Proteste aus.

Die türkischen Gesetzgeber haben ein neues Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, Millionen von streunenden Hunden von den Straßen der Türkei zu entfernen. Tierliebhaber befürchten, dass dies dazu führen könnte, dass viele Hunde getötet werden oder in vernachlässigten, überfüllten Tierheimen enden.

Einige Kritiker argumentieren, dass das Gesetz genutzt wird, um die Opposition zu bekämpfen, die bei den letzten lokalen Wahlen große Gewinne erzielt hat. Das Gesetz sieht Strafen für Bürgermeister vor, die die Durchführung nicht umsetzen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan muss das Gesetz noch unterzeichnen und bedankte sich bei den Abgeordneten seiner Partei, die dafür gestimmt haben. Er sagte, dass die Nationalversammlung wieder auf das Volk gehört hat, trotz der Provokationen der Opposition.

In Istanbuls Sishane-Platz versammelten sich Hunderte und richteten eine trotzig Nachricht an die Regierung, dass das Gesetz nur ein Stück Papier für sie sei. Sie kündigten an, dass Leben und Solidarität, nicht Hass und Feindseligkeit, siegen werden.

Trotz der Proteste, die von politischen Parteien und Tierschutzgruppen in ganz Europa organisiert wurden, wehrt sich die Regierung gegen die Behauptung, dass das Gesetz zu einem massenhaften Töten führen würde. Justizminister Yilmaz Tunc sagte letzte Woche, dass jeder, der streunende Tiere grundlos tötet, bestraft würde.